Dienstag, 21. Juli 2009

Unser Geld ist nichts wert, denn es wird aus Schulden erzeugt!

Quelle: http://www.kopp-verlag.de, Michael Grandt

Geld wird durch Vergabe von Krediten geschaffen, also durch Schulden. In Wahrheit verleiht die Bank nur Luft, ein paar Zahlen auf dem Bildschirm!

Sie allerdings müssen der Bank das nicht existente »Geld«, das Ihnen »geliehen« wurde, plus Zinsen zurückzahlen. Dieses »Illusionsgeld« wird im Fachjargon »Buch-« oder »Giralgeld« genannt, weil es nicht physisch, sondern nur rein virtuell auf Bankkonten existiert. In Form von Schecks, Überweisungen und Kreditkartenabbuchungen wandert es dann von Bank zu Bank, und aus der ursprünglichen Summe der Anleihe wird immer mehr: Jedes Mal, wenn dieses Geld ausgegeben wird und auf einer anderen Bank landet, geht aus ihm ein weiterer Kredit hervor. So ist das Geld im eigentlichen Sinne nichts wert, da es sich genau genommen um Schulden handelt.

Die Kreditgeldschöpfung an einem (vereinfachten) Beispiel

Herr Schmidt will sich ein Auto kaufen und nimmt dafür bei der Bank einen Kredit von 30.000 Euro auf, den er mit seinem Haus absichert. Die Bank überweist das Geld direkt auf das Konto des Autohändlers und belastet gleichzeitig das Konto von Herr Schmidt. Kein einziger Cent an Bargeld ist geflossen.

Wir sehen: Die Bank braucht also gar keine vorhergehende Einzahlung von gespartem Geld, um einen Kredit an Herrn Schmidt zu vergeben, weil die Einlage für den Kredit bereits mit der Buchung entsteht. Hier spricht man von Geld- oder Kreditschöpfung, da das neue Geld durch einen Kredit entstanden ist. Banken erzeugen bei der Kreditvergabe stets zusätzliches Geld, das vorher nicht vorhanden war und können durch Ankauf werthaltiger Aktiva weiteres Geld erzeugen.

Geld wird »verbrannt«

Die Geldschöpfung basiert also vorwiegend auf der Gewährung von Krediten. Es geht aber auch anders herum, dann nämlich, wenn Geld »verbrannt« wird: Herr Schmidt kauft ein Wertpapier für 250 Euro. Dieses verkauft er dann an seine Bank. Der Wert des Papiers sinkt danach auf 150 Euro. Die dadurch entstandene Differenz von 100 Euro stellt für die Bank einen Verlust dar, der in der Bilanz abgeschrieben wird, sprich: das fiktive Geld verschwindet dahin, woher es gekommen ist – ins Nichts.

Aus dem Nichts ins Nichts

Diese Vorgänge wiederholen sich in unserer Wirtschafts- und Finanzwelt in noch viel größerem Maße. Fast täglich erhalten wir Meldungen darüber, dass Bank X oder Bank Y Millionen oder gar Milliarden »abgeschrieben« haben. Viele Menschen fragen sich, woher kommt denn das Geld und wo geht es hin? Die Antwort ist ganz einfach: Es kommt aus dem Nichts und es geht ins Nichts!

Ist diese Darstellung übertrieben oder gar an den Haaren herbeigezogen? Keinesfalls!


Zum Nachdenken

– Banken verfügen grundsätzlich nur über einen Teil ihrer Sichteinlagen (gemeint sind damit die täglich verfügbaren Guthaben auf Konten), die als Barreserve gehalten und nicht weiter verliehen werden dürfen. Ein zusätzlicher Teil muss bei der Notenbank entsprechend als Mindestreserve hinterlegt werden.

– Die Mindestreserve bei europäischen Banken beträgt zwei Prozent.

– Den Rest, die sogenannte »Überschussreserve«, kann die Bank nutzen, um weitere Kredite zu vergeben. Je nach Rating muss aber nur ein Teil der Kreditsumme auch wirklich vorhanden sein.

– In den USA konnten die Banken bisher den zehnfachen Wert ihrer Einlagen verleihen.

– In Deutschland ist dies der 18-fache Wert des Eigenkapitals eines Finanzinstitutes.

– Nur ein kleiner Teil, etwa drei Prozent der Guthaben, sind bei den Banken als Bargeld ständig verfügbar. Das erklärt, warum die Banker nichts mehr fürchten als einen »Run« auf ihre Banken, denn das hat in der Vergangenheit immer wieder zu Fällen von Zahlungsunfähigkeit geführt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen